K.A.T.I.

Ihr Wegweiser in Kulturfragen

Husumer Filmtage

Von: Dr. Katrin Schäfer - Sep• 15•11

Mit einem flotten neuen Trailer, der ein niveauvolles und spannendes Programm erwarten lässt, starten die Husumer Filmtage zum 26. Mal. Dieser feste kulturelle Programmpunkt ist mittlerweile auch beim überregionalen Publikum beliebt.
Das liegt natürlich auch an der intelligenten Programmauswahl durch das Kuratorium, vertreten durch Hans-Lorenz Hartung und Stephan Hartung (Kino-Center Husum), Hans-Peter Schweger (Direktor, VHS Husum) und Joachim Steffen (Geschäftsführung  Stiftung Schleswig-Holsteinische Cinémathèque, Lübeck).

Von Links: Stephan Hartung, Joachim Steffen, Martina Fluck, Hans-Peter Schweger, Hans-Lorenz Hartung

Am 29.9. beginnen die Film-Tage mit einer Uraufführung. Die Dokumentarfilmerin Martina Fluck aus Heide stellt ihren gestalteten Porträtfilm über Theodor Storm vor. „So komme, was da kommen mag“ ist der einfühlsame Versuch, den Dichter durch den Blickwinkel einer jungen Studentin neu zu erleben. Gerade für ein junges Publikum dürfte diese filmische Interpretation anregend sein; denn scheinbar „Verstaubtes“ wird hier „entstaubt“ und dadurch, dass tatsächlich reale Personen mitspielen (z.B. Dr. Gerd Eversberg, der langjährige Sekretär der Storm-Gesellschaft) wirkt die Dokumentation authentisch und durchaus gegenwartsbezogen.

Martina Fluck

Die Werkschau rückt diesmal die Filmemacherin Doris Dörrie in den Mittelpunkt; vier  Klassiker der Regisseurin und Autorin – u.a. „Männer“ oder „Bin ich schön“ – lassen ihr preisgekröntes Gesamtwerk Revue passieren.
Was die Husumer Filmtage natürlich auch zu etwas Besonderem macht, ist der stets gepflegte regionale Bezug. Für fast schon „loriotsche“ Heiterkeit wird sicher der „Büttenwarder-Abend“ sorgen mit der Vorabpremiere der Folge „Nackt“, in der sich Brakelmann und seine Freunde darin versuchen, Nutzen – aber durchaus auch Vergnügen – aus dem  neuen Nacktwanderweg zu ziehen.
Nicht nur landesbezogen, sondern auch durch die wieder aufgeflammte Atomausstiegs-debatte hochaktuell ist Lars Jessens Film „Am Tag als Bobby Ewing starb“, der in den 80er Jahren zu Zeiten der  AKW-Demonstrationen in Brokdorf spielt. „Inseltöchter“ von Annette Ortlieb ist ein Generationenfilm dreier Frauen auf Sylt, verbunden mit grandioser Impressionen der Insellandschaft.
Beeindruckende Naturaufnahmen mit sensationellen Kamerafahrten erlebt man in den beiden Naturfilmen des NDR „Wildes Deutschland – Nordfriesland“ und „Ostfriesland – sieben Inseln und ein Meer“; speziell für das Filmfest wurden die Dokumentationen in Fering- und Saterfriesisch nachproduziert. Dazu gibt es ein passendes friesisches Rahmenprogramm.
Weitere Programmpunkte sind 9 Kurzfilme im Rahmen der „Kurzfilmrolle 2011“, der immer wieder gern gesehene Jugendfilm „Das fliegende Klassenzimmer“ zu Ehren des verstorbenen Schauspielers Heinz Reincke oder Specialfilme wie Fritz Langs Stummfilmklassikers „Metropolis“. Überraschende, vergnügliche und nachdenkliche Highlights aus der Kategorie „Neuer deutscher Film“ wie die Politbiografie „Joschka und Herr Fischer“,  oder die zeitkritische Zukunftsvision „Die kommenden Tage“ runden schließlich die prallvolle Filmwoche ab.

26. Husumer Filmtage. 29.9. bis 5.10.2011.
Veranstaltungsort: Kino-Center Husum, Neustadt 114.
Programm: http://www.husumer-filmtage.de
Telef. Informationen über die VHS Husum (04841/83590) oder das Kino-Center Husum (04841/ 2569).
Schulaufführungen sind nach Absprache auch an Vormittagen möglich.
Gesamtpreis für alle Vorführungen: 40 Euro.

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