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Pole-Poppenspäler-Tage in Husum

Von: Dr. Katrin Schäfer - Aug• 20•11

Husum im September steht immer im Zeichen Theodor Storms. Denn nach einer seiner Novellen sind ja auch die Pole-Poppenspäler-Tage benannt. In diesem Jahr findet das „Internationale Figurentheater Festival“ bereits zum 28. Mal statt und bietet erneut ein äußerst kurzweiliges und abwechslungsreiches Spektrum an Stücken aus der Welt der Marionetten, Handpuppen und einzigartigen Figurentheaterinszenierungen.

Programmheft

Knapp 60 Spiele stehen wieder auf dem Programm, das in diesem Jahr erstmalig im NordseeCongressCentrum eröffnet wird und zwar mit dem experimentellen Stück „Hamet://Macht.Schatten.Play“, ein Hinweis auf den „kleinen“ Shakespeare-Schwerpunkt, zu dem auch „Sommernachtstraum“ und die Persiflage „Macbeth für Anfänger“ gehören.
Seinem Namenszusatz „international“ macht das Festival in diesem Jahr alle Ehre: zum ersten Mal spielt eine renommierte südostasiatische Bühne, das Marionettentheater Htwe Oo Mynmar aus Burma, mit traditionellem, tänzerischem Szenenprogramm, das auf dem indischen Versepos Ramayana beruht. Nach dem Spiel darf das Publikum sogar die einzigartigen Puppen ausprobieren.

Aus dem Stück Yoke Thay (Kleine Leute)

Die Poppenspäler-Tage präsentieren sich in diesem Jahr äußerst vielfältig und locken Groß und Klein mit bekannten Namen; so sind Adaptionen bekannter Texte namhafter Autoren dabei wie Goethe (Zauberlehrling), Michael Ende (Wunschpunsch), Otfried Preußler (Krabat), Wilhelm Busch (Max und Moritz), aber auch klassische Märchen wie „Die Prinzessin auf der Erbse“ und „Der Wolf und die 7 Geißlein“ oder Märchenneuinterpretationen wie z.B. „Herr Rosendorn“, dem Sohn von Dornröschen, der kurz vor seinem Selbstmord steht, dann aber den verwirrenden Geheimnis seiner Herkunft nachforscht.

Max und Moritz / Filou Fox Figurentheater Hannover

Literaturfans dürften auch auf einige Bearbeitungen besonders gespannt sein. So entführt das THEATRUM in die Welt der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko, und das Theater Kommode hat sich die Legende vom Oceanpianisten („Novecento“) von Alessandro Baricco als anspruchsvollen Stoff ausgewählt. Und Pavel Möller-Lück, längst ein Star in der Puppenspielerszene und in den letzten Jahren oft zu Gast in Husum, hat sich diesmal an „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ von Eric-Emanuel Schmitt gewagt.
Ein weiterer Höhepunkt dürfte das Stück „Gesänge der Wale“ sein; die Aufführung wird im passenden Ambiente gezeigt, nämlich im Multimar Wattforum in Tönning. Sie findet zu Ehren der im letzten Jahr verstorben Antje Fischer statt, die 20 Jahre lang, auch im Vorstand, engagiert für den Pole-Poppenspäler-Förderkreis tätig war.

"Gesänge der Wale" / Figurentheater Raphael Mürle, Pforzheim

Ergänzt wird das Festival wie üblich durch ein spannendes Rahmenprogramm, das u.a. eine Lesung mit dem bekannten Rezitator Hans-Peter Bögel und eine Filmnacht beinhaltet, aber auch die Reihe „Puppenspieler stellen sich vor“ (Fam. Wagner, Zitadelle – Berlin) weiter fortführt.
Das ausführliche Programm – gedruckt und im Internet erhältlich – wartet mit weiteren Überraschungen auf.

„Pole Poppenspäler Tage“ 28. Internationales Figurentheater Festival. 16.-25. September 2011.
Programm und Karten: 04841-63242.
http://www.pole-poppenspaeler.de

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